Smarter Healthcare – Prävention statt Operation

Gepostet am 27/02/2018 by marcoa
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Smarter Healthcare – Prävention statt Operation

Beitrag von Carsten Kramschneider, Strategic Account Executive Healthcare & Education, VMware

Die moderne Medizin rettet jedes Jahr Millionen Leben. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist alleine in den letzten Jahrzehnten um mehrere Jahre gestiegen. Dies sind enorme Errungenschaften der Medizin, Forschung und der vielen Menschen, die sich für ihre Patienten einsetzen. Jetzt gilt es, diesen enormen Fortschritt der medizinischen Forschung und Behandlung mit cleverer IT zu unterstützen.

Verbesserte Behandlungsmethoden sind aus meiner Sicht ein wichtiger Baustein für ein längeres Leben. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit den aktuellen Innovationen in der IT bald in der Lage sind, zusätzlich große Fortschritte bei der Prävention von schweren Erkrankungen zu machen. Nach meiner persönlichen Überzeugung benötigt das deutsche Gesundheitssystem einen disruptiven Wandel.

Prävention als echter Mehrwert

Gesundheitsorganisationen verdienen Geld mit der Behandlung kranker Menschen. Aus meiner Sicht ist das falsch herum gedacht. Wir als Gesellschaft sollten investieren, dass Krankheiten möglichst gar nicht erst auftreten. Das Thema Prävention findet zwar bereits statt, jedoch in erster Linie aus Sicht der Kostenersparnis der Krankenkassen – nicht als systematische und abrechenbare Aufgabe des Gesundheitswesens. Das Präventionsgesetz, das Anfang 2016 in Kraft getreten ist, ist ein erster guter Schritt. Jedoch geht er mir noch nicht weit genug. Ich halte es für eine gute Idee, bereits die Vorsorge als eine eigene Dienstleistung zu betrachten. Sie sollte weit über aktuelle Aufklärungskampagnen hinausgehen. Smarte IoT-Lösungen statt Plakatwerbung!

Moderne IT bietet die richtigen Instrumente, um konkrete Prävention für den einzelnen Versicherten zu bieten. Gleichzeitig erfüllt sie dabei  die höchsten Anforderungen an Datensicherheit und Datenschutz. In Zukunft wäre es möglich, in der Breite Verhaltensdaten und Daten von Wearables von Versicherten zu erfassen. Viele Nutzer wären bereit dazu, wenn sie wissen, dass sie selbst davon gesünder leben können und die Gesundheitskosten sinken. Wenn wir in die Gegenwart blicken, ist heute bereits viel mehr möglich, als bisher umgesetzt wird.

Mit „Predictive Systems“ Risiken und frühe Anzeichen erkennen

Die gezielte Analyse von einer großen Masse Vitaldaten hat auf zwei Ebenen großes Potenzial: zum einen im möglichen Fortschritt der Diagnostik. Wiederkehrende Muster als frühe Anzeichen von Erkrankungen können die Zuverlässigkeit der Früherkennung voranbringen. Des Weiteren lassen sich Risikofaktoren im großen Maßstab besser erforschen.

Die zweite Ebene ist die konkrete Prävention auf Patientenebene. Smarte, präventive Diagnostik kann schwerwiegende Krankheitsverläufe vermeiden. Sie erspart dem Einzelnen großes Leid und dem Gesamtsystem hohe Kosten.

Die Praxis sieht derzeit ganz anders aus: Das Gesundheitssystem ist aktuell noch weitgehend reaktiv. Erkrankungen werden in erster Linie behandelt statt verhindert. Das soll in keiner Weise die Arbeit der Menschen herabsetzen, die sich dort mit viel Engagement für das Wohl ihrer Patienten einsetzen. Doch nehmen wir IT-Sicherheit als Analogie: Das aktuelle Gesundheitssystem ist wie eine IT-Strategie, die rein auf Schadensbegrenzung nach Hackerangriffen ausgerichtet ist statt auf Gefahrenabwehr. Ausschließlich Backups und Recovery statt Abwehr.

Sichere IT für hochkritische Anwendungen

Gesundheitsdaten auf einem abstrakten, anonymisierten Level und gar personalisierte Vitaldaten lassen jeden aufhorchen, der sich um Datenschutz oder Datensicherheit sorgt – ganz zu Recht. Mein präventiv ausgerichtetes Wunsch-Gesundheitssystem ist das Paradebeispiel einer hochkritischen Anwendung. Das IT-Sicherheitsgesetz und die jetzt in Kraft tretende EUDSGVO setzen hohe Hürden für Anwendungen mit einem derart sensiblen Datenaufkommen.

Die Lösung

Hyperkonvergierte Infrastrukturen erlauben es, personalisierte Daten strikt getrennt von „öffentlichen“, anonymisierten Daten zu speichern. Die persönliche „Krankenakte“, beziehungsweise die identifizierbaren Langzeit-Vitalwerte, verbleiben On Premise im eigenen Storage des Krankenhauses oder beim Hausarzt. Anonymisierte Daten der Masse und daraus abgeleitete Erkenntnisse sind dagegen für alle Ärzte erreichbar. So kann der behandelnde Arzt die Daten seines Patienten mit den Erkenntnissen aus der Gesamtheit abgleichen.

Wie kann die präventive Gesundheit in der Praxis funktionieren? Die IT dazu muss „Software defined“ sein, um den Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit gerecht zu werden. Gleichzeitig muss sie mit den Anforderungen Schritt halten. Und zwar mit fortgeschrittener Virtualisierung, die Anwendungen und Infrastruktur komplett von der physischen Hardware entkoppelt. VMware NSX ist die passende Netzwerk-Virtualisierung für Anwendungen mit hohen Anforderungen an Skalierung und Sicherheit. Können wir schon heute die nötigen Sicherheitsmechanismen etablieren – jenseits der Firewall?

Virtuelle Mikrosegmentierung

Oder anders gefragt – wie bekommen wir Firewall-Techniken in das Datacenter? Mikrosegmentierung ist das Zauberwort – virtuelle Mikrosegmentierung! VMware NSX erlaubt es Admins, virtualisierte Netzwerke und eine ebenso virtuelle Mikrosegmentierung parallel zu verwenden. Ein NSX overlay Netzwerk sorgt für die gewünschte Prävention, indem wir jeden Server (egal ob virtuell oder physisch) mittels Mikrosegmentierung schützen und mit einer eigenen Firewall versehen.

Jede einzelne VM ist per Firewall abgesichert, die Netzwerkhardware, Storage- und Computinghardware von der Anwendung und dem OS komplett abstrahiert. Netzwerke können komplett umkonfiguriert, gelöscht oder erweitert werden. Diese Infrastruktur ist in der Lage, einen solchen hochkritischen und fordernden Service mit seiner Vielzahl an Quellen sensibler Daten adäquat abzubilden.

Wenn Sie das nächste Mal im Wartezimmer sitzen und Ihr Hausarzt Ihre zerknitterte Akte heraussucht: denken Sie daran, was stattdessen technisch möglich wäre.
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