Kinder und Jugendliche an die konstruktive Nutzung digitaler Medien heranzuführen, ist mehr als ein „nice to have“. Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Doch viele Erwachsene tun sich in der digitalen Medienerziehung schwer.
Wer sieht, wie selbstverständlich schon Vorschulkinder auf Tablets und Smartphones herumwischen, begreift, dass da eine neue Generation heranwächst. Kinder erkennen auf Websites hinterlegte Videos sofort als solche und bedienen einfache Spiele und Animationen ohne Berührungsängste. Sie gehen mit einem beachtlichen Selbstverständnis an digitale Medien heran, die selbst IT- und medienaffine Erwachsene staunen lässt.
Viele Eltern, aber auch Lehrerinnen und Lehrer, tun sich schwer darin, die digitale Entwicklung von Jungen und Mädchen zu begleiten. Geschweige denn, sie in der sinnvollen und vor allem kontrollierten Nutzung digitaler Medien zu unterstützen. Denn gerade in jungen Jahren sollte der digitale Medienkonsum reglementiert und kontrolliert werden – da gilt es, vor der digitalen erst einmal die reale Welt zu erkunden. Aufgabe der Eltern ist es, die Menge an digitalem Medienkonsum zu beschränken und den konstruktiven Umgang mit dem Internet zu vermitteln. Medienerziehung und Vermittlung von Werten ist heute mehr denn je ein wichtiges Element in der Entwicklung. Dass IT-Nutzung mehr als bloßes „Daddeln“ und „Chatten“ ist, ist eine der wichtigsten Lektionen in diesem Kontext.
Digitale Medien können Lerninhalte ergänzen
Die Ernüchterung kommt in vielen Fällen in den Schulen. Wenn hier halbwegs aktuelles IT-Equipment für Projekte im Unterricht zur Verfügung steht, sind es oft die Lehrkräfte, deren Qualifikation beim Einsatz dieser neuen Unterrichtsmethoden sehr unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Es geht dabei nicht darum, auf alles Analoge zu verzichten und beispielsweise gedruckte Bücher aus dem Klassenraum zu verbannen. Es geht vielmehr um die sinnvolle Ergänzung der Lerninhalte und um eine didaktische Vielfalt der Lernmethoden. Übrigens gibt es heute fast kein Fach mehr, in dem digitale Medien nicht sinnvoll unterstützen können.
Die aktuelle Bundesregierung ist sich dieses Missstandes bewusst. Immerhin fünf Milliarden Euro (davon 3,5 Milliarden in dieser Legislaturperiode) sollen laut Koalitionsvertrag in die materielle und immaterielle IT-Infrastruktur unserer Schulen investiert werden: in Glasfasernetze, Lehrerfortbildung und didaktische Projekte und nicht zuletzt in die Anreicherung der Bildungs- und Lehrpläne mit geeigneten digitalen Angeboten. Auch Berufsschulen und Betreuungsstätten sollen vom „Digitalpakt #D“ profitieren.
Informationstechnische Grundbildung vermitteln
Doch es ist nicht damit getan, PCs in Klassenzimmer zu stellen oder Lehrer dazu zu ermutigen, im Unterricht interaktive Software und Bewegtbild-Content zu verwenden. Es geht vielmehr darum, dass Schülerinnen und Schüler heute zumindest eine informationstechnische Grundbildung erfahren. Egal in welcher Schulform. Eine digitale „Alphabetisierung“, die sie dazu befähigt, in einer digitalen Gesellschaft zu leben. Jugendliche sollten einen Grundkanon an Computeranwendungen beherrschen – und damit meine ich in erster Linie nicht Word oder Excel.
Vielmehr ist es die Fähigkeit, Wahrheiten von Fake-News im Netz zu unterscheiden oder das Agieren in sozialen Netzwerken zu bewerten. Wichtig ist übrigens, alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse gleichermaßen an die digitalen Medien heranzuführen. Es hilft nämlich nicht, nur jene zu fördern, die ohnehin schon über Fertigkeiten am PC verfügen und beispielsweise für Themen wie Datenschutz und Privatsphäre offen sind.
Die digitale Entwicklung muss gefördert werden
Gerade in diesem Bereich sind es leider immer noch oftmals Mädchen oder junge Frauen, deren Interesse wir erst wecken und fördern müssen. Genau aus diesem Grund beteiligen wir als VMware Deutschland uns auch in diesem Jahr am Girls Day, der heute (26. April) stattfindet. Wir laden dazu 22 junge Frauen in unsere neue Deutschlandzentrale in der Münchner Messestadt ein und vermitteln ihnen einen Einblick ins Unternehmen. Wir wollen damit zum einen Interesse wecken für unsere spannende Branche und ihre Berufsbilder, zum anderen auch für die Themen, die die Digitalisierung unserer Arbeitswelt und Gesellschaft prägen werden.
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